Eltern im Mittelpunkt
Was hat mich bewogen, als Lerntherapeutin nicht mehr schwerpunktmäßig für Ihre Kinder da zu sein, sondern für Sie als Eltern? Und warum möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie ihr Kind selbst erfolgreich fördern können?
Eltern unter Druck
Auch Eltern sind nur Menschen 😉, die ab und zu mal jemanden brauchen, um ihren Kummer loszuwerden. Denn in aller Regel leiden sie ja mit ihrem Kind und der Umgang mit den Lese-/Rechtschreibschwierigkeiten stellt auch für sie an den verschiedensten Fronten eine Herausforderung dar. Die Umwelt kann sich aber oft nicht in die Betroffenen hineinversetzen und leider lassen auch manche Schulen die Eltern allein.
Zusätzliche familiäre Belastung durch die Lerntherapie
Eine Lerntherapie kann – selbst wenn sie erfolgreich ist und das Kind gerne hingeht - für Eltern und Kind eine zusätzliche Belastung darstellen. Das kann eine zeitliche Belastung sein. Gerade hier bei mir auf dem Land müssen z.B. lange Anfahrtswege zusätzlich in Kauf genommen werden. Manchmal ist auch nur ein bestimmter Therapietermin möglich, der zu Hektik im Tagesablauf führt oder das Kind hindert, eine ihm wichtige Freizeitaktivität wahrzunehmen. Auch fällt es nicht jeder Familie leicht, die Therapiekosten zu stemmen.
Eine Lerntherapie kann gar nicht wahrgenommen werden
Gerade der finanzielle Aspekt macht manchmal eine Lerntherapie unmöglich. Wird eine Kostenübernahme nach § 35a SGB VIII (Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung oder drohender seelischer Behinderung) vom Jugendamt nicht genehmigt, müssen die Kosten privat bezahlt werden. Damit fallen aber insbesondere die Kinder von insbesondere Alleinerziehenden, Hartz-IV-Empfänger*innen (sorry – Bürgergeld-Empfänger*innen) oder Geringverdienenden häufig durchs Raster.
Das Kind braucht gar nicht unbedingt eine „Therapie“, sondern nur eine gute Förderung
Natürlich bringen Lese-/Rechtschreibschwierigkeitzen oft Begleitsymptome mit sich, die eine lerntherapeutische Unterstützung wichtig und sinnvoll erscheinen lassen. Aber das betrifft keineswegs alle Kinder. Manche brauchen einfach nur Hilfe dabei, die Schriftsprache zu erlernen. Wenn die Schule diese Hilfe - aus welchen Gründen auch immer - nicht bieten kann oder will, warum sollten nicht Eltern diese Unterstützung leisten können, sofern sie über ausreichend Fachwissen verfügen? Und da Eltern von LRS-Kindern in der Regel sowieso bei den Hausaufgaben helfen, wo sich natürliche Schreibsituationen ergeben, können diese Hausaufgaben dann gleich zum Üben genutzt werden. So lässt sich zeitlicher Mehraufwand vermeiden oder reduzieren.
Was brauchen Eltern nun, um ihren Kindern wirksam helfen zu können?
Nun, zum einen natürlich ein paar Fachkenntnisse.
Zum anderen aber
- Selbstfürsorge
- Gelassenheit und
- Ideen, wie sich die Situation entspannen und die Zusammenarbeit mit dem Kind (wieder) stressarm gestalten lässt.
Denn die ganzen Fachkenntnisse nutzen nicht, wenn die Arbeitsbeziehung mit dem Kind zu belastet ist.